Die Erntebilanz im Weinbaugebiet Mosel fällt zweigeteilt aus. Die Qualität der geernteten Trauben soll sehr gut sein. In den vergangenen Wochen brachten die Winzer Lesegut mit hervorragenden Mostgewichten bis hin zu Trockenbeerenauslesen aus den Weinbergen auf die Kelter. Beim Riesling gibt es viele Trauben im Spätlese- und Auslesebereich. Zugleich ist die Erntemenge sehr stark gesunken. Im Jahrhundertjahrgang 1976 (bislang einer der mengenmäßig kleinsten Jahrgänge) wurde mehr Riesling an der Mosel geerntet, als in diesem Herbst.
Der Vorsitzende des Moselwein e.V. Ökonomierat Adolf Schmitt zu den Entwicklungen: “Neben den von unseren Winzern nach dem Motto ‚Klasse statt Masse’ zur Ertragsreduzierung vorgenommenen Maßnahmen wirkten sich die natürlichen Faktoren in diesem Jahr zusätzlich auf die Erntemenge aus”. Durch uneinheitlichen Blüteverlauf mit Verrieselungen wurde bereits im Sommer eine geringe Erntemenge wahrscheinlich. Der Gesamtertrag im Weinbaugebiet Mosel wird derzeit auf rund 780.000 Hektoliter geschätz. 2008 waren es 893.000 Hektoliter. In vielen Betrieben liegt die Erntemege bei 30 bis 40 Prozent unter dem Durchschnitt. Davon sind besonders der Riesling und die Burgundersorten betroffen.
Bezüglich der Qualität sind die Erwartungen im Weinbaugebiet Mosel hoch (wir berichteten). Es ist ein guter Gesundheitszustand der Trauben und eine gute Reife zu beobachten. Die mit über 5300 Hektar wichtigste Rebsorte Riesling erzielte ein durchschnittliches Mostgewicht bei 85 Grad Oechsle. In den Steillagen wie der Wehlener Sonnenuhr (Foto) läuft die Rieslingernte noch weiter. Damit wird eine qualitativ gute Erntebilanz gezogen, denn der Jahrgang 2009 wird wieder das gesamte Spektrum von hochwertigen, mineralisch-trockenen Gewächsen über fruchtig-feinherbe Weine bis zu edelsüßen Spitzen bieten können.