Das Weingut Vols aus Wiltingen an der Mosel ist sehr klein und noch recht jung. Lediglich zwei Rieslinge werden in diesem Weingut auf weniger als einem Hektar erzeugt. Sie heißen schlicht Vols I und Vols II. Geführt wird das Weingut seit vier Jahren von Helmut Plunien, der zugleich Güterdirektor bei den Bischöflichen Weingütern in Trier ist. Er machte sich zuvor einen guten Namen als Gutsdirektor beim Bürgerspital in Franken.
Vols I: In der Nase drängt sich eine Ähnlichkeit zu einigen Weinen von Van Volxem auf. Dies ist gar nicht so verwunderlich, da Van Vloxem nur einen Steinwurf weit seine Rieslinge erzeugt. Im Vols I überwiegen fruchtige Mirabelle und Quitte. Der Wein hat eine sehr angenehme und fassende Restsüße. Am Gaumen zeigt sich etwas Säure, die beginnt Spannung aufzubauen, jedoch bestimmt bei weitem nicht geschmacklich so intensiv erscheint, wie sie messbar wäre. Gut eingebunden nennt man so etwas. Der Vols I bietet einen sehr schönen langen Nachhall. Wo bei vielen Weinen schon lange gar kein Geschmack mehr ist, gibt es ein Finish mit reifen Aprikosen.
Vols II: Der Geruch macht eine Zuordnung zur Saar einfach. Neben der typischen Mineralität steht ein kräftiger Pfirsisch im Zentrum. Dies wird beim Vols II durch einen wohldosierten Restzucker unterstützt. Es ist kaum Säure zu schmecken. Der Nachhall fällt etwas trocken aus. Der Vols II ist ein schöner Wein, wenn er auch an die Klasse des Vols I nicht herankommt. Diese Nummerierung könnte man wie die des Erst- und Zweitweins zu verstehen. Beide Weine machen gespannt auf die Zukunft des sehr kleinen und feinen Weinguts Vols. Ich bin mir sicher, dass noch viel Gutes von Helmut Plunien und seinen Rieslingen zu lesen und zu hören seien wird.
Verkehrte Welt – für mich wäre II immer mehr als I. Tja, ein Klassiker des Konstruktivismus!
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