Das ist wirklich ärgerlich. Bei meiner letzten Weinprobe habe ich auch einen Wein aus Sizilien eingebaut. Schon beim öffnen roch es intensiv nach Kork. Im Glas war es dann verheerend. Ein Korkfehler ohne gleichen! Schon aus Prinzip werde ich die Flasche zum Händler zurückbringen. Mal schauen was dieser dazu sagen wird. Bislang hatte ich bei der Reklamation von fehlerhaften Weinen immer Erfolg. Sogar in Supermärkten. Ich überlege aber zukünftig Weinproben nur noch mit Weinen mit alternativen Verschlüssen zu veranstalten. Der Ärger mit dem Korkfehler ist doch ziemlich nervig.
Hallo Herr Günther,
ich kann Ihren Frust in Sachen Korkschmecker absolut nachvollziehen. Oft schon habe ich bei Degustationen schon unter diesem Fehler gelitten und konnte nur mit den Ihnen wohl vertrauten Beschwichtigungen die Kunden einigermaßen bei Laune halten.
Allerdings finde ich den versteckten Korkschaden als noch problematischer. Kein eindeutiger Korkgeschmack, sondern lediglich ein durch Undichtigkeit völlig oxidierter Wein. Der sorgt für Enttäuschung beim Weinfreund und verbannt den betroffenen Wein eventuell zu Unrecht ins absolute Qualitäts-Aus.
Grüße,
Robert
Lieber Robert Naser,
ich stimme da vollkommen zu, dass versteckte Fehler sehr problematisch sind. Allerdings sehe ich das Qualitäts-Aus für gerechtfertigt an. Was würde man von einem Auto-Hersteller sagen, der 20% fehlerhafte Autos auf den Markt bringt.
Ärgerlich ist auch, dass die Verschlussart nicht auf den Etiketten gekennzeichnet ist. Ich habe sogar schon zwei Weine erlebt, bei denen der selbe Jahrgang jeweils ein mal mit Kunststoff und Naturkorken verschlossen war. Einer kam aus Italien und der andere aus Rheinhessen und war von einem VDP-Weingut. Ich denke dies ist auch ein Qualitäts-Aus.
Viele Grüße
Thomas Günther
Das ist nicht dein Ernst Thomas? Eine Kennzeichnung welcher Verschluss verwendet wurde?
Gleichzeitig forderst du aber von den Produzenten auf alternative Billigverschlüsse umzusteigen?
Ich finde es langsam ermüdend lesen zu müssen wie toll der Schraubverschluss ist und wie bescheiden der Kork. Die Anzahl an Artikeln gegen den Kork dürfte inzwischen weit höher sein als die Korkrate selber. Der Unterscheid ist nur, das die meisten gar nicht einzuordnen wissen was ein Kork, geschweige denn ein schleichender Korkton ist.
Ich behaupte das z.B. UTA eine weitaus größere Fehlerquelle darstellt, von vielen jedoch als schleichender Kork abgetan wird.
Lieber Thomas vom Winzerblog,
ich finde es eine erste Problematik. Das mit der Kennzeichnung ist sicherlich etwas übertrieben. Zumal als Pflicht. Jedoch als Endverbraucher oder Veranstalter von Verkostungen nicht zu wissen, mit welchem Verschluss die Flasche ausgestattet ist, ist auch nicht schön. Mich stört, dass die Korkindustrie immer wieder hervorhebt wie intensiv sie an der Problematik arbeitet. Ich kann kaum eine Besserung feststellen. Nur dass die Häufigkeit der Korkfehler bei den geöffneten Flaschen abnimmt, weil der Anteil der Alternativverschlüsse zunimmt.
Ich möchte auch bestreiten, dass alternative (zum Kork) Verschlüsse gleichzeitig Billigverschlüsse sind. Ich glaube, das sie dies auch von Winzerseite her nicht unbedingt sind. Jedenfalls trifft dies auf den Glasverschluss zu, der ja gerade wegen der Kosten derzeit einige Akzeptanzprobleme hat.
Dann noch zur Häufigkeit in der hier über die Problematik geschrieben wird: Es gibt glaube ich vier Artikel, die sich mit dem Thema Korkfehler auseinandersetzen. Bei ca. 800 Texten und mehreren Hundert Verkostungen ist das eigentlich sehr wenig. Ich habe zwar auch schon andere Fehler bemerkt. Hauptsächlich Lagerfehler. Darüber habe ich aber auch in einer Serie geschrieben.
Viele Grüße
Thomas
Hallo zusammen,
im Vergleich zu Mitte Januar (siehe Artikel auf meiner Webseite) hat sich die Korkrate zwar deutlich verbessert, die grundsätzliche Problematik ist aber nach wie vor auch bei den von mir geöffneten Weinen signifikant vorhanden. Es macht für mich noch weniger Spaß, korkige Weine im Glas zu haben, als über diese Problematik zu lesen.
Daher plädiere ich für Alternativen. Denn letztendlich zählt der Inhalt, nicht die Verpackung.
Viele Grüße
Weinschreiber
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