Es gibt sie offensichtlich wieder: Die Weinrallye. Culinary Pixel hat zu dieser 77sten Runde aufgerufen. Das Thema solle „Rose solo oder als Essensbegleiter“ sein. Einige Foodblogger sind schon eifrig dabei. Auch ein paar alte Freunde aus der Weinbloggerwelt haben bereits ihre Beiträge veröffentlicht. Dem will ich nicht nachstehen. Um Essen wird es hier allerdings nicht gehen. Dafür um einen Rose, der als einer der Klassiker in dieser Weinfarbe gelten kann.
Weinrallye mit Rose
Auch wenn der Sommer kurz wieder zurück zu sein scheint, geht es hier auch nicht um Rose als Sommerwein. Das ist ein Trendthema auf dem sicherlich viele Weinvermarkter auch dieses Jahr wieder schwimmen. Und klar gibt es den typischen Terrassenrose. Ich habe mir viel lieber einen alten Klassiker aufgemacht. Denn der Rose hat eine Tradition über Verdunkelung in der Rotweinproduktion und den Sommertrend seit einigen Jahren hinaus.
Die AOC Tavel am Unterlauf der Rhone ist ausschließlich auf Rose ausgerichtet. Das gibt es nicht so häufig in der Weinwelt. Mit 933 Hektar ist die Appellation ungefähr so groß wie Sachsen und Mittelrhein zusammen. Der Weinbau reicht hier auf Kalk- und Sandböden nachweislich bis ins 12. Jahrhundert zurück. Für den Tavel-Rose können neben den sehr typischen Rebsorten Grenache, Cinsault und Syrah eine Reihe weiter eingesetzt werden. Ein Tavel ist immer ein Cuvee.
Doch zugleich sind diese Weine nicht langweilig. Vielmehr schätze ich an einem guten Tavel, dass er kräftige Aromen ins Glas bringt. Gegenüber den Rose von der Provence zeigt er sich häufig in einer dunkleren Farbe im Glas. So auch dieser Tavel Cuvee du Roy aus 2013. In der Nase nehme ich neben Himbeere ein animierender Duft nach Cranberries wahr. Aber auch Hagebutte kann man riechen. Der Gaumen zeigt sich kompromisslos trocken. Nichts von diesen einlullenden Rose, die mit saftiger Süße daherkommen. Vielmehr ist dieser Tavel durch seine Frische animierend. Und da bekomme ich doch Appetit auf etwas leckeres zum Essen.