Heute wurde wieder einmal die Weinrallye ausgerufen. Thema ist dieses mal: Trinkbare Flüssigkeiten aus der Region. Das eignet sich natürlich prächtig zum Regionalmarketing. Auch wenn es spät geworden ist, ich bin noch lange nicht ruhig. Ich überlegte einige Zeit, da ich ja vor allem Wein aus Münster oder zumindest Westfalen bekommen wollte. Da existieren theoretisch drei Möglichkeiten. Mal schauen ob es geklappt hat.
Nahe liegend ist die Sache mit dem Bier. Mit der Brauerei Pinkus Müller sitzt in Münster eine der bundesweit bekanntesten Biobierbrauereien. Sie liegt direkt im Kuviertel, was zur Innenstadt von Münster gehört. Man kann häufig den frischen Braugeruch wahrnehmen. Direkt neben der Brauerei gibt es viele urige Gaststätten, in denen das Bier frisch ausgeschenkt wird. Da ich heute kein Bier trinken will, fällt das mit dem Pinkus erst mal aus. Aus meiner Erfahrung würde ich jedoch vom Pils eher abraten, das Spezial-Bier nahelegen und das Honig-Malzbier dringend empfehlen.
Eine weitere nahe liegende Möglichkeit eines Getränks aus der Region Westfalen ist der Korn. Unzählige Brennereien liegen im Münsterland. Einige brennen ihren Korn leider nicht mehr selber, sondern haben sich auf das Veredeln des Destillats spezialisiert. Es gibt aber immer noch ausreichend Brennereien im Münsterland, die man gut bei einer Fahrradtour besuchen kann. Da sind z.B. Brennerei Böckenhoff in Raesfeld-Erle (hab ich selbst schon besucht; sehr unterhaltsam), Likörbrennerei in Walstedde, Brennerei Schwarze in Oelde, Erlebnisbrennerei Sendenhorst .. und und und. Bitte die Brennereibesichtigung im letzten Teil der Route der Fahrradtour einplanen.
Die dritte Möglichkeit des regionalen Getränks ist der Wein. Da gibt es die weißen Weine aus Münster-Sarmsheim. Dort existieren die Weinlagen Kapellenberg, Pittersberg, Dautenpflänzer und Rheinberg. Leider liegt dieses Münster jedoch nicht am Dortmund-Ems-Kanal, sondern an der Nahe. Der Kanal bei Münster eignet sich als Landschaft leider noch nicht für den Weinbau. Auch der zweite Wein aus Münster hat mit ihm nichts zu tun. Denn der Dortmund-Ems-Kanal bestand noch nicht, als Münster zur Hanse kam.
Das weis eigentlich kaum jemand: Münster in Westfalen ist seit 1268 Mitglied der Hanse. Und wie in vielen anderen Hansestädten, wie Lübeck oder Bremen, gibt es auch einen Münsterischen Rotspon. Der Begriff sei hier erklärt. Damit ist es – falls die Abfüllung immer noch in Münster stattfindet (das war leider nicht zu erfahren) – der einzige Wein, der tatsächlich was mit Münster in Westfalen zu tun hat. Der dritte Wein – eigentlich ein Bergerac – geht auf das Jahr 1807 und den Prinzen von Hohenzollern-Sigmaringen zurück. Evtl. gibt es die ganze Geschichte zu diesem Wein, wenn ich ihn verkostet habe.