China ist eine der weltweit boomenden Weinerzeuger. Dies betrifft nicht nur die Menge. Teilweise wird dort auch Qualität erzeugt. Jedoch scheinen diese Weine – weder die Massenweine, noch die Qualität – in Deutschland derzeit einen Markt zu haben. Der hiesige durchschnittliche Verkaufspreis pro Flasche ist gerade auf etwas über zwei Euro geklettert. So war ich verwundert einen Weißwein aus China im Supermarkt für einen Euro zu finden. Ich war mir sicher, diesen Wein schon woanders für wesentlich mehr Geld gesehen zu haben. Und richtig: Er kostet regulär ca. 7 Euro.
Das Weine aus China derart verschleudert werden, kann als Hinweis gelten, dass der deutsche Konsument nicht bereit ist, diese Weine zu kaufen. Wein gilt generell als erklärungsbedürftiges Produkt. Beratung kann der Supermarkt aber nicht leisten. Somit verkauft sich nur, was der Kunde schon kennt oder wo der Preis kein Risiko darstellt (bei einem Euro entwickelt ein Weinkäufer jedoch schon wieder ein Risikoszenario). Wein aus China ist einfach (noch) kaum einem hiesigen Weintrinker bekannt. Evtl. haben auch die Berichte um den so genannten Turbo-Wein einige Kunden verunsichert. Dabei besteht auch in China eine mindestens 2000 Jahre zurückreichende Weinbautradition.
In den letzten Jahren ist in dem Weinbau in China eine erhebliche Dynamik entstanden. Dies hängt ganz wesentlich mit einem steigenden Interesse an Wein auf dem chinesischen Binnenmarkt zusammen. So wird intensiv aus Frankreich Australien, Italien, Spanien, Chile, US-Amerika, Deutschland und Argentinien importiert. Nicht nur damit könnte die Ausbreitung internationaler Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Chardonnay und auch Riesling in China zusammenhängen.