Die Sache mit dem Champagner ist eigentlich ein Drama. Alle Markenchampagner in den Regalen der Supermärkte und viele der Champagner in den Weinfachhandlungen in Deutschland kommen von den großen Champagnerhäusern. Wer verbindet daher mit dem Namen Champagner nicht automatisch die bekannten Marken Veuve Clicquot, Moet, Roederer, Pieper-Heidsieck und so weiter?
Für die Erzeuger von Markenchampagner ist es üblich Trauben nicht selbst anzubauen, sondern zu Kilopreisen zu kaufen. Langfristige Verträge sollen Menge und Qualität sichern. Nur ein paar Zahlen: 90% der Weinberge in der Champagne sind im Besitz der Winzer. Jedoch erzeugen diese nur einen Anteil von 34% mit Winzerchampagner. Viele der Winzer verkaufen einen Teil ihrer Trauben und behalten einen anderen Teil um ihre ganz eigenen Champagner zu erzeugen. Das sind insgesamt immerhin 100 Mio. Flaschen pro Jahr.
Seit 2001 gibt es daher die Marke “Les Champagnes de Vignerons” als Kennzeichen für Winzerchampagner. Dabei erschließt sich, dass die Champagne gar nicht so einheitlich ist. Während die großen Champagnerhäuser zumeist Cuvees aus den Regionen der Champagne erstellen, transportiert der Winzerchampagner die die lokalen Eigenheiten von Boden, Klima, vorherrschenden Rebsorten und An- und Ausbaumethoden.
Ein Nachteil beim Winzerchampagner sind die zum Teil geringen Flaschenzahlen pro Sorte. Zudem muss man sich in dieser Kategorie erst etwas orientieren. Doch wenn man gefunden hat was man mag, kann man sehr gute und zudem mit den Marken vergleichsweise preisgünstige Champagner finden. So zum Beispiel Eric Rodez, der “Melodien aus Trauben” erzeugt. Wir haben uns bei einer Verkostung in Düsseldorf durch Winzerchampagner aus vier Regionen der Champagne probiert und hier die Regionen und jeweils einen Champagner aus dieser Region vorgestellt.
La Montagne de Reims mit Champagne Rodez
La Cote des Blancs mit Champagne Pierre Callot et Fils
La Vallee de la Marne mit Champagne Liebart-Regnier
La Cote des Bar (ohne Tipp)