Die EU-Weinmarktreform war ein ehrgeiziges Projekt. Mit ihr sollte der europäische Weinmarkt neu justiert werden. Richtig war die Idee die Subventionen abzubauen und die Destillation von europäischem Wein zu Alkohol zurück zu drängen. Von deutscher Seite gab es sehr viel Kritik an dem Verbot der Anreicherung mit Zucker vor dem Gärprozess. Das ist auch nichts neues und kann nicht als Manipulation von Wein fehlverstanden werden. Vielmehr ist es in einigen Weinbauregionen nicht so warm um ausrechend Fruchtzucker in den Trauben zu erzeugen. Nach den jetzigen Plänen der EU können 3% des Alkohol (zuvor 3,5%) aus einer Zuzuckerung entstehen.
Aus deutscher Sicht ist es ein Erfolg. Dass Subventionen und damit die Überproduktion (die in einigen anderen europäischen Weinbauländern existiert) ebenso bestehen bleiben, ist ein es als ein Misserfolg zu sehen. Der Stand bei der europäischen Weinmarktreform kann als Stillstand gewertet werden. Es scheint darum gegangen zu sein, keinerlei Interessen von europäischen Weinbauern zu gefährden. Da diese sehr unterschiedlich sind, ist des jetzige Ergebnis nicht als Kompromiss zwischen den Interessen, sondern als ein Stillstand oder als kleine Schritte auf der Stelle zu bewerten. Fortschritt sieht anders aus.