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The Spirit of Georgia

Foto: Thomas Günther“The Spirit of Georgia” kann man als “Der Geist aus Georgien” übersetzen. Kurz dachte ich es sei tatsächlich ein Getränk aus Georgien, welches hier nun auf dem deutschen Markt eingeführt wird. Der Limonadenmarkt ist sehr dynamisch und da ist einiges für schrille neue Getränke drin. Wenn eine Firma den Vertrieb gut organisiert, läuft so etwas fast schon von alleine. Doch halt! “The Spirit of Georgia” ist ja gar nicht aus Georgien. Vielmehr ist der US-Bundesstaat Georgia gemeint. “The Spirit of Georgia” stammt von Coca-Cola.

Der US-Getränkeriese die sind für so eine Pseudo-Trash-Nummer nicht zu haben. Vielmehr seien umfangreiche Anstrengungen für einen vollkommen neuen Markenauftritt unternommen worden. In dem Marketingtext von Coca-Cola liest sich das so: “Das Unternehmen hat stark in die Entwicklung dieser Glasflasche investiert, rund 350.000 Kisten beschafft und ca. 8,4 Mio. Flaschen produzieren lassen.” So gibt es “The Spirit of Georgia” seit ende Juni dieses Jahres in drei Geschmacksrichtungen: “Blood Orange Kaktusfeige” (rot), ” Lemon Wacholderbeere” (gelb-weiß) und “Green Mango Kiwi” (grün). Konzipiert sind die Limadaden für Erwachsene.

Doch lassen wir den Geist aus der Flasche. Aus meiner Sicht ist die grüne Variante von “The Spirit of Georgia” geschmacklich am Besten geraten. Positiv fällt auf, dass das Getränk nicht so süß ist wie viele andere Limonaden. Das ist ohnehin ein großer Trend im Softgetränkebereich. Auch bei Coco-Cola hat man das offensichtlich schon lange verfolgt. Alle Grundlimonaden gibt es dort schon in der Zero-Version. Zudem bestehen auch noch zwei Cola-Plus Varianten. Nicht zu vergessen auch noch die fünf “Bonaqua mit Frucht”-Sorten (incl. Fresh & Spice). Man fragt sich wie wein weit Coca-Cola ihr Sortiment noch ausdehnen will. Irgendwann werden einzelne Getränkemarken nicht mehr profitabel sein. Und die eigentlich sehr starken Marken Fanta und Sprite haben schon kleinere Probleme im Abverkauf.

“The Spirit of Georgia” hat auch relativ wenig Kohlensäure. Dafür ist ein exotisch-kräftiger Geschmack vorhanden. Die Bezeichnung “Green Mango Kiwi” entspricht auch dem, was ich da schmecke. Gerade diese unverwechselbare jedoch angenehme Exotik könnte neben der Vertriebsstärke von Coca-Cola ein wichtiger Erfolgsgarant für “The Spirit of Georgia” sein.

Nun tauchen schon Mutmaßungen darüber auf, dass “The Spirit of Georgia” als eine Konkurrenz zur Bionade entwickelt wurde. Der Fokus, den Coca-Cola auf die 0,33l-Flasche legt, könnte ein Indiz dafür sein. Das Getränk unterscheidet sich jedoch erheblich. Während Bionade “bio” ist, ist “The Spirit of Georgia” durch und durch konventionell. Auch geschmacklich sind enorme Unterschiede vorhanden. Die Geschmackszuordungen bei der Bionade sind ja nun nicht gerade klar erkennbar.

Bei Bionade sind die auf dem Etikett gekennzeichneten Früchte bei mehreren Sorten nur schwer dem jeweiligen Getränk zuzuordnen. Das hat den Hintergrund darin, dass Bionade durch Fermentierung entstanden ist. Das ist bei “The Spirit of Georgia” ganz anders. Zwar ist dort auch fermentiertes Apfelsaftkonzentrat vorhanden. Auch die Frucht ist im jeweils einstelligen Prozentbereich vorhanden. Bei “The Spirit of Georgia” scheinen mir die “natürlichen Aromen” – wie es so schön bei Lebensmittelchemikern heißt – stärker geschmacksprägend zu sein.

14 Gedanken zu „The Spirit of Georgia“

  1. >Man fragt sich wie wein Coca-Cola ihr Sortiment noch ausdehnen wollen<

    Hübscher Versprecher – die Beschreibung erinnert mich ja auch schon an viele standardisierte weiße und rote Massenweinprodukte – exotische Frucht von geschmacksprägenden Lebensmittelchemikern – da liegen sie doch auch schon voll im Trend der Sommerweine:-)

  2. Hab das geändert, es sollte natürlich “Man fragt sich wie weit …” heißen. Das Problem ist, dass mir solche Tippfehler nicht auffallen, da die automatische Rechtschreibkontrolle das nicht merkt.

    Bei so einem Erfrischungsgetränk will man ja auch keinen komplexen Geschmack haben. Gibt es eigentlich Bionade schon in Frankreich?

  3. Auch mir schmeckt Green Mango/ Kiwi am besten.
    Danach kommt die Variante Lemon/Wacholderbeere.
    Die schmeckt irgendwie so grässlich, dass sie schon wieder gut schmeckt.
    Wo bei mich die lemonvariante an selbstgemachte Limonanen aus dem 19 Jahundert erinnern.
    Blos unter fermentiertes Apfelsafzkonzentrat kann ich mir nix vorstellen.

  4. Also, ich hatte mir gerade eenfalls die Green Mango Kiwi gekauft – allerdings wundere ich mich, dass von Coca Cola von Glasflaschen gesprochen hat – meine Flasche war aus PET.

    Und von wegen nicht süß: Das Getränk schmeckt im Gegensatz zu Bionade und Co. widerlich süß. Ist auch kein Wunder, bei 26 g Zucker in der 0,5 l Flasche. Und nach Kiwi und Mango schmeckt das Gesöff erst recht nicht – eher nach BASF.

    Naja, wem’s schmeckt…

  5. @ Michael:
    Die Mehrweg-Glasflasche 0,33l wird von Coca-Cola besonders für die Gastronomie und aber auch den Handel forciert. In den meisten Supermärkten gibt es jedoch entweder die 0,5 oder 0,75l PET-Einweg-Pfandflasche.

    Zu dem Zucker: Der Vergleich von The Spirit of Georgia war gegen nicht mit Bionade gezogen, sondern mit den anderen Limonaden Cola, Fanta und Sprite. Die haben wesentlich mehr Zucker.

  6. John Stith Pemberton

    Für mich ist Spirit of Georgia. nach einer schönen kalten Coke, das absolute Lieblingsgetränk!!!

    Meiner Meinung nach nicht zu süß und nicht zu herb so wie ein Erfrischungsgetränk sein muss.

    Also schön Spirit of Gerogia kaufen, damit wir uns weiter hin so schön erfrischen können, vielleicht gibts dann auch bald die Glasfalschen-Version.

    Best regards

    J.S. Pemberton

  7. Das mit Georgia nicht Georgien gemeint ist sollte doch wohl schon beim ersten sehen der Werbung bzw. im Regal klar sein … Ich sage nur “Georgia On My Mind” von Ray Charles …

    Hoffe das Getränk hält was es verspricht bis jetzt hab ich es hier noch nirgends gesehen … in Bars, Pubs und Kneipen.

  8. Das Zeug schmeckt ja widerlich. Coca Kohle versucht mal wieder gute Produkte von Markt zu vertreiben. Bionade oder die Aldi variante kaufen. Das schmeckt!

  9. John Stith Pemberton

    Das Wort widerlich im Zusammenhang mit “Spirit of georgia” ist meiner Ansicht nach eine Frechheit!

    Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber ein Lebensmittel, das bekanntlich nicht krankheitserregend oder gar toxisch ist als widerlich zu bezeichnen ist nicht akkzeptabel.

    Für mich spricht diese Aussage für eine Person aus ,der der Neid eines Bionadetrinkes spricht der gerne zu den weitaus stilvolleren Coketrinkern gehören möchte!

    Head up – live the coke side of life

    J.S. Pemberton

  10. Vielleicht ist ja der Zeitpunkt für die Markteinführung auf Grund des Krieges in Georgien genutzt worden. Wie wärs mit den Namen bzw. Geschmacksrichtungen “Feige Georgier Mango” oder “Russian Blood Orange” würde doch nahtlos in die Coke-Philosophie passen. Zero Gehirn wie es sich für Coke gehört.

  11. @ H.-P. Sumpf:
    Es gibt zwar einen Zusammenhang zwischen “The Spirit of Georgia” und dem Konflikt in Georgien. Dieser gestaltet sich jedoch vollkommen anders. Die Marke war lange zuvor entwickelt. Damals war von der derzeitigen Zuspitzung in Georgien noch gar nicht zu ahnen.

    Eigentlich wollte Coca-Cola für diese Getränk nun jedoch schon seit einiger Zeit intensiv die Werbetrommel rühren. Offensichtlich wird dies nicht gemacht, da die Marke zu sehr durch eine Verbindung mit den kriegerisch Auseinandersetzungen in Georgien beschädigt werden würde.

  12. Schade, ich war bis vor kurzem überzeugter Bionade Trinker, aber mit der kürzlichen Preiserhöhung bin ich überhaupt nicht zufrieden.
    Junge Leute wie ich, die meist nicht soviel Geld haben aber dafür gesorgt haben, dass sich Bionade in Szenelokalen etabliert hat, werden jetzt für ihre Treue zur Kasse gebeten.
    Ich dachte ich könnnte diese Verkaufsstrategie von Bionade durch ‘The Spirit of Georgia’ beukottieren, aber wie man hier liesst wird das nix. Bin leider noch nicht dazu gekommen zu probieren.

  13. Ich bin eigentlich kein Limonadetrinker gewesen, Bionade fand ich jetzt geschmacklich nicht so den Renner und diesen ganzen Fanta/Sprite Mist braucht man ja gar nicht trinken.

    Jetzt hab ich Georgia letztens im Kino gesehen und dachte: Probiers mal. Mir hats sehr gut gefallen, es ist nicht so süß und ist auch im Gegensatz zu anderen Coca Cola Getränken ein richtiger Erfischer von dem einen nicht die Kehle zuklebt. Ich trink es jetzt regelmäßig und war echt erstaunt wie gut das schmeckt.

  14. Irgendwie scheint der Spirit of Georgia Boom so ziemlich vorbei zu sein. Man bekommt das auch kaum noch zu kaufen. Das ist nicht die Ursache, sondern die Folge schwacher Abverkäufe. Coca-Cola sollte sich zukünftig überlegen solche Sachen zu machen. Wie man vielfach hören kann, scheint das Kerngeschäft auch nicht gerade gut zu funktionieren.

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