Der Beaujolais Primeur (auch Beaujolais nouveau genannt) ist der erste Wein, der aus dem jeweiligen Jahrgang verkauft wird. Dies geht auf eine Auseinandersetzung im Jahre 1951 zurück. Bei dieser erkämpften sich die Winzer des im Burgund gelegenen Beaujolais eine Ausnahme aus dem französischen Weinrecht. Seit nunmehr 55 Jahren kommt dieser immer wieder junge Rotwein unter der Bezeichnung Primeur am dritten Donnerstag im November aus den zwei südlichsten Anbaugebieten des Beaujolais in den Handel. Häufig wird dabei die Rebsorte Gamay zu 100% verwendet.
Während der Federweißer noch in der Gärung befindlich verkauft wird, gilt der Primeur bereits nach 30 Tagen als durchgegorener und damit fertiger Wein. Die frühe Abfüllung brachte dem Primeur einen schlechten Ruf ein, da hierbei auch einige Tricks zur Beschleunigung der Weinbereitung benutzt werden und eine frühe Abfüllung nicht zur Qualitätssteigerungen führt. Die Vermarktung des Primeur mit dem Alleinstellungmerkmal als junger Wein machte das Anbaugebiet Beaujolais weltweit bekannt, trug aber bei den anderen Weinen aus dem Beaujolais (zum Teil ungerechtfertigt) nicht gerade zur Prestigesteigerung bei. Der Primeur sollte jung getrunken werden und eignet sich schnell nur noch zum kochen. Mittlerweile gibt es aber auch einige Flaschen, die knapp 10 Euro kosten.