Jetzt gibt es den Bubbly Brut. Der Erzeuger Markus Schneider gilt als ein Künstler in der deutschen Weinwelt. In 21 Jahren ist in der Pfalz ein kleines Imperium entstanden. Sein fast schon kometenhafter Aufstieg ist allerdings nicht nur dem wirklich guten Marketing geschuldet. Genauer betrachtet ist das nur ein Beiwerk. Im Kern schaut Markus Schneider sehr genau hin, was Menschen eigentlich für Weine haben möchten. Da gibt es solche wirklich bekannten Marken wie den Black Print. Einige bekannte Weißweine entstehen auch in Ellerstadt.
Der Bubbly Brut
Doch gar noch nicht so bekannt ist der Brut-Sekt von Markus Schneider mit dem Namen Bubbly. Dieser ist mit dem Vorbild der Champagne nicht nur eine Flaschengärung (zudem mit erster Vergärung in Holz und Edelstahl), sondern auch noch ein Cuvee aus den dort üblichen Rebsorten Chardonnay und Spätburgunder. Für zweite Gärung in der Flasche gibt Markus Schneider diesem Sekt aus der Pfalz neun Monate. Der Bubbly Brut ist sehr neu am Markt. Meines Wissens nach ist der nun zur Verkostung stehende Jahrgang 2013 der erste dieses Schaumweins.
Markus Schneider Bubbly Brut verkostet
Dieser Pfälzer Sekt aus Flaschengärung zeigt sich fast schon golden im Glas. Die Perlage bleibt beim Bubbly Brut schön lange und zugleich fein. In der Nase sind helle Blüten mit Holunder und eine Traubensaftaromatik von vollreifen Weintrauben. Der Gaumen ist ebenfalls sehr voll. Zudem ist dieser Sekt von Markus Schneider sehr weich mit Melone und etwas Pfirsich. Da kommt dann noch etwas Salbei und Kräutertee. Nach hinten merkt man, dass dieser Brut auch wirklich trocken ist. Den sanften Holzeinsatz beim Bubbly Brut kann man mit weicher wirkender Vanille in der Länge nachvollziehen. Ich habe mir den Sekt einfach noch etwas stärker heruntergekühlt. So fast an null Grad. So wirkt der Bubbly Brut schlanker und nicht nur wegen der niedrigeren Temperatur erfrischender. Der Gaumen bleibt packend und erinnert etwas an manchen trockenen Chardonnay aus dem Burgund mit Holzeinsatz.
An eine frühere Kritik von mir am Weingut kann ich hier durchaus anknüpfen. Man merkt bei Markus Schneider sehr selten wo die Weine herkommen. Aber das ist auch gar nicht das Konzept. Und so viele Preise er bekommen hat, mindestens so viele Neider hat er auch. Zugleich ist für diesen Sekt aus der Pfalz – so großartig er auch ist – die Champagne keine Referenz. Ich vermute, dass sich die Böden deutlich unterscheiden. Zudem deucht mich, dass die Trauben in der Pfalz reifer geerntet wurden, als es in der Champagne üblich ist. So entsteht beim Bubbly Brut ein ganz anderes Geschmacksbild. Aber eigentlich hat Markus Schneider eine solche Referenz gar nicht nötig: Weder bezüglich dem Marketing, noch in der Qualität. Fazit: Klasse Sekt aus Flaschengärung. Bei ca. 15 Euro im Handel sollte man den einmal probieren.